Attraktivität durch Bürgerbeteiligung! Nur wie?
Warum wurden nicht zuerst die Anwohner*innen des Martin-Luther-Platzes informiert und befragt, wie sie sich die Neugestaltung des Platzes wünschen?
Stattdessen wurde ein Planungsbüro aus Paderborn/Bremen beauftragt, dessen Entwurf mehr als dürftig und kritikwürdig ist.
Positiv daran ist nur, dass der alte Baumbestand erhalten bleiben soll und neue Pflanzflächen entstehen sollen. Außer dem Balancierbalken gibt es nur traditionelle Spielgeräte.
Ein Viertel der Fläche soll befestigt werden, der größte Teil zur Otto-Brenner-Straße hin. Die dort geplanten Sitzloops stehen in der prallen Sonne und eignen sich eher als Müllabwurfplatz.
Und wie die Anbindung ans Grüne Band aussehen soll, ist in dem Entwurf nicht deutlich (viele gestrichelte Linien in verschiedenen Farben - ohne Legende).
Sinnvoller finde ich gepflasterte Rundwege, die auch für Rollstühle und Rollatoren geeignet sind. Ein Großteil zur Otto-Brenner-Straße könnte mit Obstbäumen, Naschobsthecken und/oder Hochbeeten mit Gemüse und Kräutern bienenfreundlich bestückt werden (vgl. „essbare Stadt“).
Attraktiver würde der Platz zum Beispiel mit einer Partner*innen-Schaukel (Kükelhaus), einem Barfußpfad, Kneippbecken, Wasserspielplatz o.ä. Tastkästen, ein Summstein, klappbare Infotafeln zu den Bäumen etc. könnten aufgestellt werden…
Zugegeben: die Instandhaltungskosten wären höher als bei dem vom Planungsbüro vorgestellten Entwurf. Aber wenn die Bürger*innen an der Planung wirklich beteiligt werden, wären sie auch eher bereit, Verantwortung für die Instandhaltung und Pflege des Platzes zu übernehmen (z.B. in Form von Patenschaften für Spielgerät, Hochbeet…)
Diese für die Neugestaltung des Martin-Luther-Platzes bisher meines Wissens einzige Form der Bürger*innen-Beteiligung als Online-Forum ist überhaupt nicht ausreichend, erst recht nicht in diesem sehr kurz gesteckten Zeitrahmen. Wird es noch eine Infoveranstaltung geben, „deren Ergebnisse zur Beschlussfassung über die Gestaltung der Grünfläche“ (Beschluss der Bezirksvertretung Mitte vom 23.01.2020) in der Bezirksvertretung, bzw. der Verwaltung vorgelegt werden???