Gemeinschaftliche Wohnprojekte
Der Konversionsprozess sollte für den Bereich „Wohnen“ auch genutzt werden, um kreativ neue Formen des Wohnens zu entwickeln.
Der gesellschaftliche Wandel bringt eine zunehmende Individualisierung sowie eine Auflösung tradtitioneller Familienformen mit sich. Gepaart mit dem demografischen Wandel, (Ansteigen der Zahl alter Menschen bei gleichzeitigem Rückgang des Helferpotenzials – Fachkräftemangel in der Pflege) und einer prognostizierten Altersarmut wird auf Dauer ein deutliches Ansteigen des Hilfebedarfs ins unserer Gesellschaft bewirken. Diese gesellschaftliche Entwicklung stellt eine Herausforderung für die Versorgung des Einzelnen dar. Diese Herausforderung können Wohnmodelle des gemeinschaftlichen Zusammenwohnens begegnen. Ihrer Realisierung sollten im Rahmen des Konversionsprozesses Chancen eingeräumt werden.
„Gegenseitige Hilfe“ und Unterstützung im Alltag ist dabei gemeint im Sinne von Klaus Dörner als „need“ und „feed“ (also etwa „brauchen“ und „begleiten“) Ein Jeder ist zeitweise auf Hilfe und Unterstützung angewiesen und kann und will auf der anderen Seite Hilfe und Unterstützung anbieten. Gestaltet werden soll eine Gesellschaft, in der jeder Teilhabe und Teilgabe an allen Lebensvollzügen der Gesellschaft realisieren kann: Konzept der „sorgenden Gemeinschaft“.
Wohnmodelle des gemeinschaftlichen Zusammenwohnens fördern zudem die Chancen lebendiger Nachbarschaften und Quartiersentwicklung. Die in dem Wohnprojekt entstehende besondere „Nachbarschaft“ könnte positiv auf das Wohnumfeld ausstrahlen. Die hier vorhandenen Gemeinschaftsräume könnten auch den Bewohner*innen des Quartiers zur Verfügung stehen.
Damit bieten Projekte gemeinschaftlichen Wohnens große Chancen für die soziale Stadtentwicklung der Zukunft. Das Thema verdient eine besondere Berücksichtigung im Konversionsdialog.